HafenCity Lectures
2019

Moderne als Versprechen — Brüche und Neuordnungen

Holcim, HafenCity
Universität Hamburg
Überseeallee 16, Hamburg

Ob in Form von Architekturen, urbanen Konzepten, Handlungsanweisung in Wissensinstitutionen oder als Lebensstil – Moderne wird als eine gesellschaftspolitische Konstruktion diskutiert, kritisiert und in Relation zum jeweiligen Zeitgeist verortet.

Wie aber funktioniert die „Maschine Moderne“? Welche Strukturen werden infrage gestellt? Werden Brüche herbeigeführt und Neuordnungen formuliert? Welche Rolle spielen Übergang, Ambivalenz und ein Dazwischen? Überhaupt: Sind die Postulate der Moderne zu verhandeln und zu aktualisieren oder sind sie nicht mehr tragfähig?

Bei den aktuellen HafenCity Lectures werden wir in zwei Arbeitsgesprächen mit internationalen ExpertInnen aus Architektur, Design, Geschichte, Kultur- und Medienwissenschaften sowie der Stadtforschung den Begriff der Moderne diskutieren und ihn im Zusammenhang urbaner Transformationen und Globalisierungsprozesse auf die Probe stellen.

Wir möchten Sie herzlich einladen, gemeinsam über Fach- und Erkenntnisstände hinaus Fragen der Moderne zu aktualisieren.

1. Arbeitsgespräch
ALEIDA ASSMANN KATHRIN PETERS STEPHAN TRÜBY Moderation: LAURA KEMMER Graphic Recording: JOHANNA BENZ

ALEIDA ASSMANN
Kulturwissenschaftlerin, Konstanz

Aleida Assmann ist Professorin em. für englische Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaften an der Universität Konstanz und lehrte zudem u.a. in Princeton, an der Yale University, New Haven, und in Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die kulturwissenschaftliche Gedächtnisforschung, Erinnerungskultur und historische Anthropologie. Für ihr Forschen und Schreiben wurde sie zahlreich ausgezeichnet, zuletzt – zusammen mit Jan Assmann – mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2018.

Aleida Assmann über kulturelles Gedächtnis: Zusammenleben braucht eine gemeinsame Geschichte:
Deutschlandfunk
Friedenspreis des deutschen Buchhandels

KATHRIN PETERS
Medienwissenschaftlerin, Berlin

Kathrin Peters ist Professorin für Geschichte und Theorie der visuellen Kultur an der Universität der Künste Berlin sowie Co-Sprecherin des dortigen DFG-Graduiertenkollegs „Das Wissen der Künste“. Sie forscht und lehrt zu Genealogien der Gestaltung und zum Verhältnis von Gender und Medien. Zuletzt hat sie den Band „Wessen Wissen? Materialität und Situiertheit in den Künsten“, Fink Verlag 2018, mitherausgegeben. Außerdem ist sie Redaktionsleiterin der Zeitschrift für Medienwissenschaft.
zfmedienwissenschaft.de

STEPHAN TRÜBY
Architekturtheoretiker, Stuttgart

Prof. Dr. phil. Stephan Trüby ist Professor für Architektur und Kulturtheorie sowie Direktor des Instituts für Grundlagen moderner Architektur und Entwerfen (IGmA) der Universität Stuttgart. Zuvor war er Professor für Temporäre Architektur an der HfG Karlsruhe (2007-09), leitete das Postgraduiertenprogramm MAS Scenography/Spatial Design an der Zürcher Hochschule der Künste (2009-2014), lehrte Architekturtheorie an der Harvard University (2012-2014) und hatte eine Professor für Architektur und Kulturtheorie an der TU München (2014-2018) inne.
igma.uni-stuttgart.de popoup:yes

Moderation: LAURA KEMMER
Stadtforscherin, Berlin

Laura Kemmer ist Stadtforscherin und Promotionskandidatin an der HafenCity Universität Hamburg und Associate Fellow am Center for Metropolitan Studies, TU Berlin. Sie arbeitet zur Emergenz urbaner Kollektive am Beispiel der Affektivität und Materialität infrastruktureller Versprechen in Rio de Janeiro.
Loseverbindungen

Graphic Recording: JOHANNA BENZ
Illustratorin, Leipzig

Johanna Benz hat an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und der Ecole des arts décoratives in Strasbourg studiert. Seit 2013 arbeitet sie freiberuflich als Illustratorin für Zeitungen, Magazine und zeichnet live als graphic recording artist auf Kongressen und Tagungen. Ihr illustriertes Diplombuch „Pacho Rada“ erhielt 2013/14 zahlreiche Preise (Hans-Meid Förderpreis, Hamburg/ Ilustrarte, Lissabon ) und erschien 2015 bei der Éditions Magnani in Paris.
graphicrecording.cool

2. Arbeitsgespräch
IRENA BAUMAN VALENTIN GROEBNER CESAR PEÑA STEVEN TEN THIJE Moderation: Hilke Berger

Irena Bauman
Architektin, Leeds

Irena Bauman is Director of Bauman Lyons Architects and of a fabrication company MassBespoke. Professor at Sheffield University (2012-17), she currently holds the 2018-19 Royal Commission 1851 Fellowship. She co-authored "Management in Liquid Modern World" with Zygmunt Bauman (2015), and co-edited "Architecture and Resilience, Interdisciplinary Dialogues" (2019). Her work focuses on how architectural thinking can facilitate society to manage, mitigate and adopt to the uncertainties that lie ahead.
Baumanlyons
Massbespoke
TedxBradford

Valentin Groebner
Historiker, Luzern

Valentin Groebner ist Professor für die Geschichte des Mittelalters und der Renaissance am Historischen Seminar der Universität Luzern. Er veröffentlichte zahlreiche Publikationen zur Erinnerungsgeschichte und zur visuellen Kultur, zuletzt: „Retroland. Geschichtstourismus und die Sehnsucht nach dem Authentischen“ (Frankfurt/M., 2018) und „Wer redet von der Reinheit? Eine kleine Begriffsgeschichte“ (Wien, 2019).

Video-Interview "Die Geschichte der Reinheit ist die Geschichte der Bilder"
www.deutschlandfunkkultur.de

Cesar Peña
Designhistoriker, Bogotá

Cesar Peña – Ph.D. in Art Education and Visual Culture from the University of Illinois at UC., MA in Art History, Universidad Nacional de Colombia. Currently, he is a professor at the School of Architecture and Design at Universidad de los Andes, Bogotá, in the field of history, critical theory and design studies. His main research focus hinges around the cityscape as physical representation of social values and processes. Particularly, he studies the role of the narratives around urban aesthetics and embellishment in the configuration of Latin American cityscapes. His recent writings verse about image, gaze and aesthetics as paramount elements in the negotiation of the urban space.
design.uniandes.edu.co

Steven ten Thije
Sammlungskurator, Eindhoven

Steven ten Thije is curator of collections at the Van Abbemuseum. In 2017 he curated with Christiane Berndes, Charles Esche, Loes Janssen and the Museum of American Art, the collection presentation The Making of Modern Art (2017 – 2021). In 2016 he published the essay `The Emancipated Museum´, commissioned by the Mondrian Funds. Between 2013 – 2017 he was project leader of The Uses of Art – The Legacy of 1848 and 1989, a programme of the European museum confederation L’Internationale.
Vanabbe Museum

Moderation: Hilke Berger
Stadtforscherin, Hamburg

Hilke Marit Berger (Dr. phil.) ist Stadtforscherin und beschäftigt sich an der Schnittstelle von Kulturwissenschaften und Stadtplanung u.a. mit Praktiken der Teilhabe, Kunst und Politik sowie Fragen kollektiver Stadtgestaltung. Sie arbeitet als Jurorin, entwickelte, koordinierte und arbeitete für mehrere künstlerische und wissenschaftliche Projekte, für Festivals, Theater und Universitäten in Leipzig, Berlin und Hamburg. Sie hält international Vorträge und publiziert. Aktuell ist sie für die Hamburger Behörde für Kultur und Medien tätig, wo sie ebenfalls für Zusammenhänge von städtischer Entwicklung und Kunst und Kultur verantwortlich ist.

Die zweite Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.